Drohnen und unbemannte Luftfahrzeuge spielen in der heutigen internationalen strategischen Planung und taktischen Einsatzrealität bereits eine entscheidende Rolle in den Streitkräften. Insbesondere unter der Obama-Adminisatration wird reger Gebrauch von Drohnen gemacht, sowohl zu Aufklärungszwecken als auch zu gezielten Schlägen etwa gegen international gesuchte Terroristen. Streitkräfte wie die Bundeswehr ziehen mittlerweile nach und treiben die Entwicklung und Anschaffung derartiger Waffensysteme voran. Auch im Inland sollen sie eingesetzt werden. Das Konzept der Drohne ist dabei verblüffend einfach und offenbar sehr erfolgreich: Geldersparnis und ein geringer Aufwand von Personal bei gleichzeitiger flexibler Einsatzmöglichkeit und hoher Präzision. Der Kritikpunkt einer virtuellen, irrealen Kriegführung steht nicht zu Unrecht im Raume.
Auch zu Wasser gibt es ähnliche Planungen. Diese Planungen von unbemannten, ferngesteuerten Booten sind in der Öffentlichkeit bislang jedoch weitestgehend unbeachtet, da sie einerseits selbst noch in den Kinderschuhen stecken und andererseits folgerichtig noch keine Erfolge wie die unbemannten Luftfahrzeuge aufweisen können. In den militärischen Planungsstäben spielen sie dennoch bereits heute eine Rolle. Historisch gesehen reichen ihre Wurzeln sogar bis in den Zweiten Weltkrieg zurück. Als Beispiel aus der heutigen Zeit kann man die Bemühungen und Planungen der us-amerikanischen und kanadischen Marine anführen:
Dazu möchte ich zwei Artikel empfehlen, die ich hier nicht weiter ausführen oder referieren möchte, da ihre Inhalte für sich selbst sprechen. Auf Globaldefence.net kann man Aspekte des Masterplans der us-amerikanischen Marineführung aus dem Jahre 2007 nachlesen. Neben Einsatzkonzepten werden auch technische und innovatorische Feinheiten dargestellt und Problembereiche aufgezeigt. Des weiteren liefert David Pugliese jüngst auf den Seiten des Ottawa Citizen Aktuelles aus der kanadischen Marineplanung. Bezeichnend ist das dort aufgeführte Zitat des kanadischen Verteidigungsministers MacKay, der bezüglich der USV-Thematik feststellt:
“Unmanned vessels, like unmanned aerial vehicles, give us reach and capability without the same risk. It allows you to keep harm at a distance. So there’s a lot of interest. . . . But it’s new technology.” (Ottawa Citizen, 04.06.2012)
Unbemannte Wasserfahrzeuge werden künftig ebenso eine Rolle spielen wie unbemannte Luftfahrzeuge. Dazu müssen allerdings noch einige technologische Hürden genommen werden. Insbesondere vor dem Hintergrund immer kleiner werdender Streitkräfte werden unbemannte Waffensysteme alternativlos werden. Wann die ersten unbemannten Boote fest in Flottenplanungen eingebunden sein werden, bleibt aus heutiger Sicht (noch) abzuwarten. Sie stellen allerdings schon heute eine interessante Zukunftsperspektive dar.